Elena Drommi: Biografie einer Künstlerin

Geboren 1963, ist Elena Drommi ein Kind der 1960er Jahre – jenes Jahrzehnts, das in die Geschichtsbücher eingegangen ist als eine Zeit des erstaunlichen wirtschaftlichen und sozialen Aufschwungs Italiens.
Italien sehnte sich danach, sich nach der langen und tragischen Zeit des Krieges und der Nachkriegszeit wieder zu rehabilitieren.
Sie wird in Rom geboren, zur Zeit der „Dolce Vita Romana“, einer Epoche, die durch einen unbeschwerten Lebensstil und den Genuss gesellschaftlicher Freuden geprägt war.
Sie gehört zur Familie Drommi – einer Familie von Unternehmern im Filmgeschäft. Ihr Onkel, Francesco Drommi, war Produzent der ersten Filme mit Sophia Loren sowie von US-Filmen wie Duell in der Sonne mit Gregory Peck und Jennifer Jones. Darüber hinaus war er Inhaber des Unternehmens „Casa delle Conserve Drommi“.
Ihr Großvater, Domenico Drommi, war Eigentümer einer Villa in Torre del Greco mit 22 Zimmern und Geschäftsführer von Cirio, einer traditionsreichen italienischen Marke für Konserven.
Elena ist die Tochter von Giuseppe Drommi, einem der drei „Golden Boys“, die die Anonima Petroli Italiana (API) entwickelten – das Unternehmen wurde 2019 zu IP, Industria Italiana Petroli, umbenannt. Nicht zu verwechseln mit ihrem Cousin Peppino Drommi, dem ersten Ehemann von Anna Fallarino, die später den Marquis Camillo Casati Stampa di Soncino und danach die Gräfin Patrizia de Blanck heiratete.
Giuseppe war oft im Nahen Osten unterwegs, um Öl- und Versicherungsverträge zu verhandeln.
Ein hochgebildeter Mann, als Mäzen bekannt, Theologie-Gelehrter und Sportliebhaber, gründete zwei große Schwimmvereine und wurde Besitzer eines Sportzentrums – doch er starb früh, als Elena noch ein Kind war.
Ihre Mutter, Orsola Siracusano Ciliberti, stammte aus Sizilien und war leidenschaftlich interessiert an Haute Couture und Antiquitäten.
Elena besuchte eher lustlos das amerikanische Marymount-Institut, wo sie durch ihre klassische Ausbildung Englisch lernte.
Nach einem kurzen Versuch im Jurastudium wandte sie sich mit großem Interesse der Psychologie zu – doch ihr wahres Verlangen war und ist bis heute die Malerei.
Im Alter von 25 Jahren trifft sie auf den großen russischen Aquarellmeister Vladimir Khasiev, Künstler an der Architekturfakultät von Sankt Petersburg, dem sie jahrelang folgt.
Später begegnet sie der Malerin Marisa Londini, bei der sie die Kunst der Öl- und flämischen Malerei erlernt – ihre bevorzugte Technik.
Elena reist viel, zunächst mit ihrer Mutter. Mit 12 Jahren besucht sie England und erkundet die renommiertesten Stadtteile Londons mit ihren bedeutenden Antiquitätenhändlern – ebenso in Frankreich, Belgien und Deutschland.
So entwickelt sie eine tiefe Liebe und Wertschätzung für orientalische Kunst, da diese Länder große Sammler und Importeure dieser Werke sind.
Dies ist der Ausgangspunkt für ihre kulturelle Prägung, die sich auf die Schönheit der antiken Kunst richtet.
Sie beschließt, diese Kunst zu imitieren, und schreibt sich bei den Kursen für „Dekorative Kunst“ des Ateliers Dotti ein, geleitet von Olimpia Dotti, Nichte der berühmten Schauspielerin Audrey Hepburn – der Beginn ihres beruflichen Werdegangs.
Sie arbeitet auch mit der „Accademia del Superfluo“ zusammen, einer bekannten römischen Kunstschule von Roberto Lucifero, gelegen in der Orsini-Kapelle.
Für die Akademie fertigt Elena dreizehn große Sanguine-Gemälde – in ockerroter Farbe – für dreizehn verschiedene Räume, mit Darstellungen antiker Bauwerke und römischer Kirchen, gerahmt in der Technik von Piranesi, dem berühmten italienischen Kupferstecher und Architekten, der 1778 in Rom verstarb.
Elena fällt sofort durch ihr Talent auf – eine Mischung aus hochdekorativer Malerei und bildender Kunst.
Sie arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen, unter anderem mit dem renommierten römischen Architekturbüro „Lucrezio“, für das sie exklusive Dekorateurin in Rom und Umgebung wird.
Für dieses Studio gestaltet sie eigenständig Schlafbereiche, Wände, Decken und zahlreiche Türen in prestigeträchtigen Villen und Wohnungen.
Dann zieht sie nach Brüssel, wo sie mit Auszeichnung das Diplom „Maestra d’Arte“ an der renommiertesten Kunstschule für die Reproduktion ausgestorbener Marmore und bemalter Hölzer erhält – mit Techniken höchster dekorativer Kunst.
Dieses angesehene Diplom wird ihr berufliches Sprungbrett.
Daraufhin arbeitet sie in Monte Carlo im Team an der Ausstattung einer hochkarätigen Yacht, im Besitz eines Sultans von Brunei.
Doch Elena will ihren eigenen Weg gehen: Sie beginnt, eigene Teams zu leiten – zunächst zehn, später bis zu vierzig Maler – bei der Ausstattung von Residenzen auf der ganzen Welt.
Paris, London, Dubai, Frankfurt, New York, Miami, aber auch Kuwait und Japan sind einige der Orte, an denen Elena als Chefdekorateurin oder als führende Künstlerin arbeitete.
Sie liebt ihre Arbeit und kennt keine Zurückhaltung.
Zahlreiche ihrer Werke wurden in Ausgaben der bekannten Zeitschrift AD – Architectural Digest veröffentlicht.
Während ihres Aufenthalts in Paris lernt sie den künstlerischen Leiter einer der größten internationalen Modemarken kennen. Sie wird beauftragt, auf Stoffe und Leder zu malen – für eine exklusive Capsule-Kollektion für die Privatkundschaft des Designers.
Elena hat gelernt, ausschließlich mit dem Pinsel zu malen – bis zum feinsten 000-Pinsel – auch auf Wolle, Seide und Leder.
Als sie erkennt, dass sich der Markt für Interior-Design drastisch verändert, wendet sie sich mit ihrem technischen Können der Stoffmalerei zu.
So dekoriert sie die Kissen einer ganzen Sofalandschaft in einer privaten Residenz in Istanbul – einer entweihten Moschee – mit Vögeln, Blumen und Früchten auf schweren Seidenstoffen.
Später bemalt sie über zwei Meter lange Seidenstolen.
Drei davon präsentiert sie dem damaligen Leiter der Cartier Boutique in Rom:
- Die Stola „Die Kaiserin mit dem Drachen“
- Die Stola „Mittelalterliche Szene“
- Die Stola „Persischer Reiterzug“
Alle Motive sind Meisterwerken vergangener Epochen nachempfunden und mit feinstem Pinselstrich auf doppellagige Seide übertragen.
Der Cartier-Direktor, zuvor in Mailand tätig, äußerte sich begeistert: „Ihre Stolen sind auf dem Niveau der besten Cartier-Schmuckstücke.“ Er empfahl ihr, sich an familiengeführte Marken der Haute Joaillerie zu wenden – Produkte für Kenner, nicht für jedermann.
Er fügte hinzu: „Juweliere können Ihre Stolen wie Schmuck verkaufen oder sie ihren besten Kunden nach einem besonders hohen Einkauf schenken.“
Wenig später trifft Elena Rosaria D’Avossa, Inhaberin der Marke D’Avossa Gioielli (Rom – Porto Cervo).
Nach Sichtung der bemalten Stolen sagt sie eine Zusammenarbeit mit einer französischen Textildekorateurin ab, die sie über ELLE Décor kontaktiert hatte, und bringt Elena sofort in das vierstöckige historische Gebäude in der Via Borgognone – den neuen, noch nicht eröffneten Hauptsitz der Marke.
Sie erklärt Elena, dass sie alle großen Schaufenster mit ihren bemalten Stoffen für Kleider und großen dekorativen Kissen ausstatten wolle.
Dies ist der Beginn einer Zusammenarbeit, die zur Erfindung einzigartiger 2,50 Meter langer Stolen aus Seide führt, gefertigt wie Schmuckstücke, mit thematischen Kompositionen:
- Deep in the Sea, mit Meereswesen aus Edelsteinen
- Perlenfall, mit Hunderten von fallenden Perlen, endend in diamantbesetzten Verschlüssen
- Rosen aus Brillanten, mit vergrößerten Schmuckblumen
Elena arbeitet auch mit Castaldi Gioielli Roma zusammen und entwirft weitere Schmucktextilien, die über drei Jahre hinweg die Schmuckkollektionen der Marke begleiteten.
Zur Eröffnung einer neuen Boutique wird eine raffinierte Idee umgesetzt: In jedem Schaufenster liegt auf einem Regal ein Schmuckstück – darunter ein Taschentuch, auf dem der vergrößerte Schmuck von Hand gemalt wurde. Jeder Schmuck hatte sein eigenes Bild.
Doch Elena ist ein kreativer Vulkan: Neben Auftragsarbeiten für Marken kreiert sie auch elegante Abendkleider – handbemalt – für Kunden aus den Arabischen Emiraten, Deutschland und Frankreich.
Die Haute Joaillerie bleibt ihr Herzensanliegen: Sie arbeitet für Schweizer Juweliere und für Ansuini Gioielli – Palazzo Massimo, Rom. Auch dort entsteht eine prächtige Schaufensterinstallation mit fein bemalten Einstecktüchern, jedes neben dem inspirierenden Schmuckstück.
Dank der Unterstützung einer Prinzessin aus dem Haus Bourbon erhält das Juweliergeschäft Besuch von zahlreichen nationalen und internationalen Adligen – ebenso wie von vielen chinesischen, amerikanischen und japanischen Touristen, die das Schaufenster fotografieren wollen – würdig für die Titelseite von Vogue Gioielli.
Ihr künstlerisches Ansehen ist so groß, dass ihr Freund Nicola Rivelli (Forza Italia) sie bittet, die Illustrationen für das Parteiheft „Verteidige deine Stimme“ zu gestalten.
Dem Präsidenten Berlusconi vorgelegt, wird es sieben Jahre lang gedruckt und drei Jahre auf der Website von Forza Italia veröffentlicht – mit Elena Drommis Unterschrift deutlich sichtbar.
Nach dieser politischen Episode organisiert sie eine Ausstellung für Germano Gioielli in der Galerie Micro an der Piazza Mazzini.
Dort zeigt sie Bronzeskulpturen, Schmuckstücke und Mikroskulpturen von Germano Alfonsi – zusammen mit ihren bemalten Stolen, Miniaturen und emaillierten Eiern.
Im darauffolgenden Jahr beteiligt sie sich an einer Gruppenausstellung mit zwei weiteren Künstlerinnen.
Sie zeigt zwei von ihr gestaltete Sessel mit schwarz-weißer Polsterung und chinesischen Motiven und bemalt für Raviolina Luxury Beach Brand einen Kimono, zwei Badeanzüge und einen Tages- und Abend-Pareo.
Der Kimono trägt antike chinesische Muster, das Ensemble ist mit Korallen und Perlen verziert.
Die Ausstellung Margutta Home in der Via Margutta in Rom dauert drei Monate.
Im Jahr 2021 bittet sie das Studio Diotallevi, bei der Werbung für das Event X-Fashion auf der Piazza Agnelli (EUR – Rom) mitzuarbeiten.
Elena entwirft und malt Modezeichnungen für die Event-Broschüre, sowohl für Print als auch für Web – neben Fotos der Models mit den teilnehmenden Designerkreationen.
Dank ihrer Zeichnungen wird die mediale Aufmerksamkeit groß – zahlreiche internationale Mode-, Kultur- und Lifestyle-Blogger berichten, und Elena erhält Lob – schriftlich und öffentlich.
Aus familiären Gründen zieht sich Elena aus der Öffentlichkeit zurück, arbeitet aber weiterhin an Werken für sich und einige enge Freunde.
Doch wird es dabei bleiben?
Was man in ihren sozialen Medien – Facebook und Instagram – sieht, gibt Anlass zur Hoffnung. Die zahlreichen anerkennenden Kommentare von Kunstkennern lassen an eine Rückkehr dieser großen italienischen Künstlerin glauben.
Eine Künstlerin, die selten selbst im Mittelpunkt steht – aber eine Kunst lebt, die nicht vergeht, nicht modisch ist, sondern Kultur prägt.
Wir danken Elena Drommi für die freundliche Erlaubnis, diese Biografie veröffentlichen zu dürfen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
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